Internationale
Solidaritätskampagne www.handsoffvenezuela.org Hände weg von Venezuela! Wichtige Hintergrundartikel |
|
Die Rundreise in Bildern: Rubén Linares mit Gesprächspartnern
|
Rubén Linares knüpft Kontakte mit deutschen Gewerkschaftern und Linken Mit einer
öffentlichen Diskussionsveranstaltung im
Wiesbadener Gewerkschaftshaus und einem Erfahrungsaustausch mit einem
gewerkschaftlich engagierten Lkw-Fahrer ging am Wochenende die
Besuchsreise des
venezolanischen Gewerkschafters Rubén Linares zu Ende. Linares
ist
stellvertretender Vorsitzender der Transportarbeitergewerkschaft
FEDUTRANS und
gehört zum Gremium der nationalen Koordinatoren des neuen
kämpferischen
Gewerkschaftsbundes UNT. Mit seinem Besuch auf
Einladung der Initiative „Hände weg
von Venezuela“ wollte Linares vor allem auch direkte Kontakte zu
den
DGB-Gewerkschaften knüpfen und einen Austausch auf allen Ebenen
einleiten. Dies
ist gelungen. So führte Kollege
Linares am Freitag, 19. Mai 2006, in
Frankfurt am Main ein längeres Gespräch mit einer Delegation
des IG
Metall-Vorstandes unter Leitung von Horst Schmitthenner, Beauftragter
der
IG-Metall für die Sozialen Bewegungen, und Hans-Jürgen Urban,
Leiter des
Funktionsbereichs Gesellschaftspolitik/Grundsatzfragen beim Vorstand
der IG
Metall. Dem schloss sich ein Besuch beim DGB-Landesbezirk
Hessen-Thüringen an,
wo sich eine dreiköpfige Delegation fast zwei Stunden lang
über die Lage in
Venezuela informierte. In Berlin hatte Linares zuvor u.a. mit dem
Linkspartei-Vorsitzenden Lothar
Bisky, Jürgen Eckl von der Internationalen Abteilung beim
DGB-Bundesvorstand
und dem SPD-Bundestagsabgeordneten Lothar Mark gesprochen, der in der
Vergangenheit öffentlich die Venezuela-Politik der US-Regierung
kritisiert
hatte. Bei Dorothée Menzner, verkehrspolitische Sprecherin der
Linken im
Bundestag, und Vertretern der Initiative Bahn von unten
informierte sich
Rubén Linares über die geplante Privatisierung der
Deutschen Bahn und
kritisierte dabei jegliche Politik der Privatisierung und
Deregulierung, die
stets auf eine Schwächung der Gewerkschaften hinauslaufe. Linares
äußerte sich zufrieden mit dem Interesse seiner
Gesprächspartner an dem Prozess
der bolivarischen Revolution und lud sie zu einem Besuch in Venezuela
ein. Unterstützer bzw.
Gastgeber der einzelnen gut besuchten
Diskussionsveranstaltungen in Berlin, Kassel, Frankfurt (Main) und
Wiesbaden
waren u.a. örtliche Gliederungen von IG Metall, ver.di, IG BAU,
DGB,
Linkspartei.PDS, WASG, Attac, [`solid], DKP, SDAJ, Der Funke e.V.,
Deutscher
Freidenker-Verband e.V., Linke Liste Wiesbaden,
Rosa-Luxemburg-Stiftung. Bei der Veranstaltungen
berichtete der Gast über die politischen Prozesse in Venezuela,
die zur
Herausbildung eines neuen gewerkschaftlichen Dachverbandes geführt
hatten. Dabei
sprach er auch über praktische Erfahrungen und Schwierigkeiten
beim Neuaufbau
der Gewerkschaftsbewegung unter dem Dach der UNT. Gleichzeitig legte
Linares
auch sehr großen Wert auf Basiskontakte. So stattete er
unmittelbar nach seiner
Ankunft in Berlin am 16. Mai 2006 einen längeren Besuch bei
den Streikenden von Case New Holland (CNH) in Berlin-Spandau ab,
informierte
sich über die Hintergründe des Konflikts und hielt eine
Ansprache bei der
betrieblichen Streikversammlung. „Nachdem sie Euch Euren
Namen genommen
haben, wollten sie Euch Eure Würde nehmen“, erklärte
Linares vor den
Streikenden mit Blick auf die Übernahme des namhaften
Traditionsunternehmens
durch den FIAT-Konzern. In diesem Zusammenhang berichtete Linares der
CNH-Belegschaft ebenso wie seinen Zuhörern bei den anderen
Veranstaltungen, wie
in Venezuela und ganz Lateinamerika Belegschaften in einer
ähnlichen Situation
mit Betriebsbesetzungen und Ansätzen von Selbstverwaltung die
Arbeitsplätze zu
retten versuchten. Bei einem Besuch auf
einem Betriebshof der Berliner
Verkehrsbetriebe (BVG) informierte sich
Linares aus erster Hand über technische Fragen und das Engagement
von
Personalrat und Gewerkschaft zur Rettung von Arbeitsplätzen. Zu
den Besuchern der
Abendveranstaltungen gehörten auch die venezolanische
Botschafterin Blancanieve
Portocarrero (Berlin) und Generalkonsul César Méndez
(Frankfurt) und die
80-jährige Brecht-Schülerin
und Schauspielerin Käthe Reichel (Berlin), die erst vor wenigen
Monaten
Venezuela besucht hatte. „Neun
von zehn Arbeitern stehen
hinter Präsident Hugo Chávez“, stellte Linares immer
wieder in den
Diskussionsveranstaltungen fest und zeigte sich zuversichtlich, dass
der
Präsident auch bei der im Dezember 2006 anstehenden Wahl mit einem
klaren
Wahlsieg rechnen könne. Gleichzeitig jedoch unterstrich der
Gewerkschafter die
parteipolitische und konfessionelle Unabhängigkeit seines
Dachverbandes, der
auch Konflikten mit Bürgermeistern und Gouverneuren aus dem
Regierungslager
nicht aus dem Weg gehe, wenn dies im Interesse der Arbeiter
erforderlich sei. Hans-Gerd Öfinger,
22. Mai 2006 Linke Spalte im Bild von oben nach unten:
|